Lasik bei Kurzsichtigkeit
Die Kurzsichtigkeit ist bei Jugendlichen und Erwachsenen die häufigste Fehlsichtigkeit weltweit. Erstaunlicherweise nahm sie in den letzten 30 Jahren von 25 Prozent auf 42 Prozent rapide zu. In den USA beträgt die Häufigkeit 33 Prozent (bei Frauen mehr als bei Männern). Auch bei Menschen afro-amerikanischer Herkunft schnellte sie von 13 Prozent auf 35 Prozent. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig und teilweise nicht bewiesen. Genannt werden mehr Frühgeburten, mehr Zuckerkrankheit, mehr Bildschirmarbeit, weniger Zeit im Freien, frühere Entwicklung des grauen Stars etc.
Fehlsichtigkeitsunterschiede zwischen beiden Augen von einer Dioptrie oder mehr Dioptrien (Anisometropie) sind bei ungefähr 5 Prozent der Kinder zu finden. Höhere Unterschiede von mehr als 3 Dioptrien sind sehr selten (<0,4%).
- Lichtstrahlen
- Hornhaut
- Linse
- Netzhaut
Hohe Kurzsichtigkeit (Myopia alta)
Eine Kurzsichtigkeit wird meist ab 6-8 Dioptrien als hoch bezeichnet. Sie beginnt im Vorschulalter und nicht erst in der Pubertät, wie die niedrige oder mittelgradige Kurzsichtigkeit. Es besteht sehr oft eine erbliche Komponente, das heißt, Vater und/oder Mutter sind ebenso hoch kurzsichtig. Die Dioptrienzahl kann sehr rasch zunehmen. Innerhalb von Jahren verschlechtert sich die Kurzsichtigkeit, wobei die Dioptrienzahl dann bis zu -20 oder -25 beträgt.
Gibt es eine bösartige Kurzsichtigkeit?
Man bezeichnet diese Art von hoher Kurzsichtigkeit auch als „maligne“ (=bösartige) Myopie, da praktisch alle Gewebe des Auges verändert sind. Man kann auch Myopie-Syndrom dazu sagen. Das Auge dieser Menschen ist Durchmesser viel länger, wobei breits ein Millimeter länger als die Norm (23,5 mm ist Normlänge des Augapfels) ungefähr 3 Dioptrien ausmacht. Die Augäpfel sehen also recht groß aus und treten hie und da „scheinbar“ weiter aus den Augenhöhlen heraus. Die Lederhaut ist durch diese Streckung stellenweise dünner, deshalb können am hinteren Pol des Augapfels Aussackungen entstehen (Staphylome). Die Linse kann durch schwächere Aufhängebänder etwas instabiler sein, auch entwickelt sich früher ein grauer Star (Katarakt, Linsentrübung). Die verminderte Drucktoleranz des Sehnervkopfs lässt eine frühere Ausbildung eines grünen Stars (Glaukom) zu, der zu Verlusten von Sehnervfasern führt. Der Sehnervkopf tritt nicht wie üblich etwas schräg in den Augapfel ein, sonder deutlich schräger. Dies macht die Beurteilung des Nervengewebes schwieriger.
Durch die Dehnung ist auch das Pigmentepithel nicht so dicht ausgebildet und die Netzhaut dünner. Daraus können in der Peripherie der Netzhaut, nahe beim Äquator, viel leichter Risse und Löcher und somit eine Netzhautabhebung entstehen. Dies ähnelt sehr einem Strudelteig, der zu stark gezogen wurde, wodurch Löcher entstanden sind. Besonders im Bereich des gelben Flecks, der Makula, entstehen Risse und kleine Blutungen, welche zu Gefäßneubildungen und Narben führen und die zentrale Sehschärfe herabsetzen. Das früher so gewohnt scharfe Lesen ohne Brille, indem man den Text ganz nah zum Auge hielt, fällt dann leider aus.
© Dr. Sonnenheil – Myoper Augenhintergrund
Der Glaskörper, das Gelee im Auge, degeneriert viel früher als beim gesunden Auge, und man bemerkt deutlich punkt- und fadenförmige, sich hin und her bewegende Trübungen. Er hebt sich auch viel eher von seiner Unterlage, der Netzhaut, ab. Dann spricht man von einer Glaskörperabhebung, die hie und da mit Blitzen einhergehen kann. Meistens merkt man aber nichts davon.