Was ist Femto Lasik?
Mit einem Femtonsekunden-Laser wird eine Hornhautläppchen von 120 bis 150 tausendstel Millimeter Dicke geschnitten und wie ein Türflügel zur Seite geklappt. Der Femtosekunden-Laser sendet extrem kurze Lichtimpulse (sie dauern nur wenige Femtosekunden) mit einer Wellenlänge ca. 1050 nm aus. Nachdem die Laserbehandlung in der mittleren Hornhautschicht (= das Stroma, daher der Name des Verfahrens) ohne Entfernung des Epithels durchgeführt wurde, wird das Hornhautläppchen wieder in die ursprüngliche Lage gebracht. Der Vorteil der Lasik liegt in der schnelleren Wiederherstellung. Die Patienten sind nach wenigen Tagen wieder arbeitsfähig, auch treten nach der Behandlung praktisch keine Schmerzen auf.
Kosten der Femto Lasik
Anderseits ist der zusätzliche Operationsschritt der Türflügelbildung notwendig, der auch mögliche Komplikationen mit sich bringt. Bei Verwendung des Femto Lasik Lasers zum Schneiden des Läppchens besteht eine höhere Sicherheit, da auch sehr dünne Läppchen geschnitten werden können. Durch die hohen Kosten des Lasers verteuert sich aber das Verfahren.
Femto Laser teilweise noch in Versuchsstadien
Bei den herkömmlichen Laserverfahren wird das Hornhautläppchen mit einem Hornhauthobel (Keratom) oder dem Femto Laser geschnitten. Die eigentliche Änderung der Brechkraft der Hornhaut erfolgt mit dem Excimer Laser. Man benötigt in diesen Fällen zwei verschiedene Lasergeräte, was mehr Kosten und Platzbedarf bedeutet. Bei den ganz neuen Laserverfahren wird auch die Änderung der Brechkraft mit dem Femto Laser herbeigeführt.
Intracor: Behandlung der Altersichtigkeit mit einem Femto-Laser
FLEx: Femto-Laser Lenticelextraction
SmILE: Small Incision Lenticelextraction
Bei der Femto-Lasik schneidet nicht eine Klinge die Deckschicht der Hornhaut auf, sondern das Gewebe wird berührungsfrei mit dem Femtosekunden-Laser aufgetrennt. Dieser Laser arbeitet mit einer anderen Wellenlänge als der Excimer-Laser, mit dem die Hornhaut modelliert wird. Dadurch entfaltet der Femto Laser seine Wirkung nicht an der Oberfläche, sondern in einer vorher exakt festgelegten Tiefe des Gewebes. Durch die andere Art der Gewebeauftrennung erhofft man sich eine schonendere Behandlung, die weniger Komplikationen nach sich zieht.
Egal, auf welche Weise die Scheibe von der Deckschicht der Augenhornhaut abgehoben wurde – sie wird nicht komplett abgetrennt. Es bleibt vielmehr ein schmaler Rand stehen, an dem die Hornhautscheibe weggeklappt werden kann. Danach ist der Hornhautbereich, der mit dem Excimer-Laser umgeformt werden soll, frei zugänglich.
Wie schon gesagt, arbeitet der Laser computergesteuert gemäß den Vorgaben die errechnet wurden. Etwa 30 Sekunden lang müssen Sie das blinkende Licht des Lasers fixieren, ohne das Auge zu bewegen. Kleiner Blickbewegungen gleicht das Computerprogramm selbstständig aus. Sollten Sie den Blick versehentlich stärker schweifen lassen, schaltet das System den Laser aus.
Die vom Laser ausgesandten Impulse sind als schwaches Knatter hörbar. Dass es leicht verschmort riecht ist normal. Nach dem Lasern wird die Hornhautscheibe wieder zurückgeklappt und angedrückt. Nach ein bis zwei Minuten hat sie sich von selbst festgesaugt. Sie braucht also nicht angenäht zu werden.
Alles in allem dauert der Eingriff etwa fünf bis zehn Minuten. Danach bekommen Sie je einen Tropfen eines Antibiotikums und Kortison eingetropft. Nach einer Stunde wird das Auge kontrolliert. Anschließend wird das operiert Auge durch eine feste, durchsichtige Verbandschale geschützt.
Sind beide Augen am selben Tag behandelt worden, bekommen Sie eine Schutzbrille aufgesetzt. Sie schützt die Augen, ermöglicht Ihnen aber zu sehen.

Ist Femto Lasik für mich geeignet?
Die deutsche Kommission refraktive Chirurgie (KRC) nannte im Jahr 2007 für Lasek und Epi-Lasik folgende Anwendungsbereiche:
- Kurzsichtigkeit bis -8 dpt
- Astigmatismus bis +3 dpt
- Astigmatismus bis 5 dpt 5
Als Grenzbereiche sind angegeben:
- Kurzsichtigkeit bis -10 dpt
- Astigmatismus bis +4 dpt
- Weitsichtigkeit bis 6 dpt
Video über Femto Lasik der Augenklinik Freiburg
Wann sollte Femto Lasik nicht durchgeführt werden?
Bei folgenden Bedingungen sollte Femto Lasik nicht durchgeführt werden:
- Es liegt eine chronisch fortschreitende Hornhauterkrankung vor.
- Es gibt krankhafte Veränderungen in tiefen Hornhautschichten.
- Die Benetzung der Hornhaut durch die Tränenflüssigkeit ist massiv gestört (trockenes Auge).
- In der Aderhaut haben sich neue Gefäße gebildet. Dann kann es zu Blutungen kommen.
- Es finden sich Schäden an der Netzhaut. Menschen mit stärker Kurzsichtigkeit haben dafür ein erhöhtes Risiko. Durch den Unterdruck, mit dem das Auge angesaugt werden muss, kann die beschädigte Netzhaut einreißen oder sich stellenweise ablösen.
- Es besteht eine feuchte Makuladegeneration.
- Ein grauer Star (Katarakt) beeinträchtigt das Sehen.
- Ein grüner Star (Glaukom) hat zu Schäden im Gesichtsfeld geführt.
- Es besteht eine Erkrankung des Bindegewebes, die darauf beruht, dass sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe wendet (Kollagenosen). Hierzu gehören zum Beispiel Lupus eythematodes, Sjörgen-Syndrom und Sklerodermie. Bei diesen Erkrankungen besteht die Gefahr, dass sich Geschwüre bilden, an denen keine Bakterien beteiligt sind.
Bei Kurzsichtigkeit von mehr als -8 dpt und Weitsichtigkeit über +4 dpt kann die Lasik an ihre Grenzen stoßen. Entscheidendes Kriterium ist die Dicke der Hornhaut. Da bei der Korrektur derart starker Fehlsichtigkeiten relativ viel Gewebe abgetragen werden muss, kann es sein, dass die Hornhaut anschließend nicht mehr stabil ist.